
Landwirt – ein traditioneller Beruf mit Zukunft
Ein Landwirt produziert meist tierische oder pflanzliche Erzeugnisse, die überwiegend als Nahrungsmittel für Mensch oder Tier genutzt werden. Dazu werden überwiegend landwirtschaftliche Nutzflächen bewirtschaftet. Die Bezeichnung des Berufs bildet sich aus Landbau und Wirtschafter, neudeutsch könnte man auch Agrarökonom sagen. Erlernt wird der Job als Lehrberuf innerhalb eines dualen System, welches mit einer Ausbildung zum Meister über einen Besuch der Fachschule oder einem Fachhochschul Studium abgeschlossen wird. Auch in diesem Berufsfeld gibt es Spezialisten, wie zum Beispiel dem Bergbauer, dem Biobauer oder dem Verwaltungslandwirt.
Die Hauptaufgabe ist die Erzeugung von Agrarprodukten (tierischer und pflanzlicher Herkunft). Diese können zu Nahrungsmitteln und/oder als Rohstoff für die Energiegewinnung (beispielsweise Öl oder Biogas) verarbeitet werden. Daneben ist natürlich auch die Führung des Betriebs und in vielen Fällen auch die Bewirtung des eigenen Kleinwalds oder Gehölz eine wichtige Aufgabe. Ein weiterer Aspekt ist zum Beispiel auch das Angebot von Dienstleistungen im etwas ländlicheren Raum. Das kann der Agritourismus sein, wo viele Landwirte Ferien auf dem Bauernhof anbieten, was gerade für das jüngere Publikum ein Erlebnis ist. Ebenso bietet es sich oft auch ein, seine Erzeugnisse selber in den Handel zu bringen und Milch, Obst und Gemüse selbst zu verkaufen. Um auch der Diskussion über den Milchpreis zu entgehen, verarbeiten einige Betriebe ihre erzeugte Milch direkt zu Käseprodukten. Ein Wirtschaftsaspekt der modernen Industrie ist zudem die Landschaftspflege sowie die Erhaltung und der Pflege der Kulturlandschaft. War in früheren Zeiten das Berufsbild durch schwere körperliche Arbeit und lange Arbeitstage geprägt, so gibt es heutzutage sehr viel maschinelle Unterstützung, um den Ablauf zu erleichtern und die Kapazität und Produktivität deutlichst zu erhöhen.


Grundvoraussetzung für die Anerkennung des Berufs ist in unseren Regionen der Besuch einer Landwirtschaftsschule. Durch die Prüfung zum Meister sowie eine höhere schulische Ausbildung können im weiteren Verlauf auch die Grundlage für ein Studium der Agrarwissenschaften sein. Interesse an der Natur sowie der Umgang mit Tieren, kaufmännisches Verständnis und handwerkliches Geschick sowie eine robuste Körpersubstanz sind beste Voraussetzungen für diesen Beruf. In Deutschland ist der Landwirt ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem BBiG. Jeder, der auf eigenem oder gepachtetem Boden zur Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Landwirtschaft betreibt, ist steuerlich gesehen auch als solcher rechtens.
Statistiken ist zu entnehmen, dass Haupterwerbsbetriebe momentan erhebliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Hauptausschlaggebend sind dafür die sinkenden Preise für Milch und Fleisch. Bei Kartoffeln beispielsweise gab es einen Rückgang von 70% in den Jahren 2014 auf 2015. Nach Bericht des Bauernverbandes sank der Gewinn je Arbeitskraft dadurch von 45656 Euro auf 29979 Euro. Wenn man sich vorstellt, dass 80% des Einkommens wieder in die Instandhaltung oder für den Kauf von neuen Maschinen fließen, bleibt einem persönlich nicht mehr viel. Die schlechte Einkommenssituation belegen auch Daten aus der Alterssicherung, die Landwirte mit niedrigem Einkommen beantragen können. Ca. 15% hatten Ende 2014 einen Anspruch auf Beitragszuschuss gemeldet.





















